Smartphone-basierte Intervention zur Versorgung bei Postpartaler Depression (Smart-e-Moms)
Laufzeit: 03/2023-02/2026
Gefördert durch: Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Psychische Erkrankungen eines Elternteils gelten als wesentliche Prädiktoren für eigene psychische Erkrankungen des Kindes und weiterer lebenslanger Folgen. Die Postpartale Depression ist dabei die häufigste psychische Erkrankung der Mutter in der Zeit nach der Entbindung und betrifft 10-15% der Frauen. Elterliche Depressionen können sich negativ auf die Eltern-Kind-Bindung und auf die Entwicklung des Kindes (bis hin zu Kindeswohlgefährdung) auswirken. Bisher gibt es in Deutschland kaum niedrigschwellige Präventions- und Versorgungsangebote. Viele betroffene Frauen erhalten deshalb, trotz hohen Leidensdruckes, keine oder deutlich verspätete Unterstützung. In der Folge können sich depressive Symptome der Mutter chronifizieren und sich langfristig auch negativ auf die Entwicklung der Kinder auswirken.
Im Smart-e-Moms Projekt wird eine kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention zur Behandlung der depressiven Symptomatik der Mutter und zur Prävention für die gesunde Entwicklung des Kindes entwickelt und überprüft. Die Intervention richtet sich an Frauen im ersten Jahr nach der Geburt und kann zeitlich und örtlich flexibel über das eigene Smartphone genutzt werden – kostenfrei und anonym. Das Projekt verbessert die Versorgung von postpartal depressiven Müttern und leistet einen wichtigen Beitrag für die Förderung der kindlichen Gesundheit – von Anfang an.
Einsatz kann und soll die klinisch bewertete Smart-e-Moms-App ab 2026 auch im Rahmen der U3-Vorsorgen haben, um frühzeitig belastete Mütter in die Versorgung zu bringen.
Die Projektleitung obliegt der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und der AOK Nordost. Der BVKJ e.V. unterstützt das Projektvorhaben fachlich beratend und ist im Nachhaltigkeitsbeirat durch Dr. Claudia Haupt vertreten.