Anlässlich des tragischen Todesfalls eines an Diphtherie erkrankten Jungen in Berlin rufen Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach und der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ) Dr. Michael Hubmann alle Eltern in Deutschland auf, ihre Kinder mit Impfungen zu schützen.
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach: „Diphtherie galt lange Zeit als Würgeengel für Kinder. Erst die Impfung nahm der Infektionskrankheit ihren Schrecken. Deshalb sollten alle Eltern darauf achten, ihre Babys rechtzeitig zu schützen. Infektionen können dadurch zwar nicht ausgeschlossen werden, die Impfung bietet aber einen zuverlässigen Schutz gegen die Symptome. Diese Möglichkeit nicht zu nutzen, ist fahrlässig und kann tödlich enden.“
BVKJ-Präsident Dr. Michael Hubmann: „Gerade für Kinder und Jugendliche sind Impfungen die beste Möglichkeit, sich vor schweren Krankheiten zu schützen. Eltern haben hier eine besondere Verantwortung. Auch wenn es häufig nur um seltene Erkrankungen geht – wer sich infiziert, riskiert schwer zu erkranken oder sogar zu sterben. Jeder Tote ist einer zu viel. Deshalb rufe ich alle Eltern auf: Prüfen Sie jetzt den Impfschutz Ihrer Kinder. Lieber impfen lassen als erkranken.“
Die Diphterie ist eine bakterielle Infektion, die durch Diphterie-produzierende Bakterien, sogenannte toxigene Corynebakterien hervorgerufen wird. Das Toxin der Bakterien ist für die teils schwere Krankheitsverläufe verantwortlich.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät allen zu einer Diphtherieimpfung – Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Reifgeborene Säuglinge erhalten zur Grundimmunisierung drei Dosen im Alter von zwei, vier und elf Monaten. Eine erste Auffrischimpfung empfiehlt die STIKO bei fünf- bis sechsjährigen Kindern, eine zweite im Alter von neun bis 17 Jahren, danach sollte alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung stattfinden. Auch eine durchgemachte Diphtherieerkrankung bietet keine langanhaltende Immunität.