Köln, 2. November 2022. Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf Anfrage von MdB Funke-Kaiser mitteilt, ist der komplette Austausch von TI-Konnektoren, die den Anschluss der Praxen an die Telematik-Infrastruktur sicherstellen sollen, doch nicht notwendig. Statt zusätzlicher Kosten in Höhe von mindestens 300 Millionen Euro für neue Geräte lassen sich mit einer Software, die zwischenzeitlich der Chaos Computer Club der Gematik zur Verfügung gestellt hat, die ablaufenden Schlüsselzertifikate kostengünstig aktualisieren.
Dr. Thomas Fischbach, Präsident des BVKJ, dazu: „Die Industrie hat offensichtlich zu Unrecht die Möglichkeit einer Softwarelösung geleugnet. Man will sich auf Kosten der Patientenversorgung eine goldene Nase verdienen. Das muss auch Folgen für die zukünftige Zusammenarbeit mit den jeweiligen Unternehmen haben. Wenigstens muss aber jetzt diese Geldverschwendung noch schnellstens verhindert werden, wo dies überhaupt noch möglich ist. Für uns Kinder- und Jugendärzte sind nicht nur die Kosten von Tausenden Euro pro Praxis ein Ärgernis, sondern vor allem, dass wir und unsere MFA uns tagtäglich mit einer nicht funktionierenden Technik auseinandersetzen müssen. Diese Zeit würden wir natürlich viel lieber mit der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten verbringen.“
Gleichzeitig machte Fischbach deutlich, dass die Strukturen und Abläufe verbessert werden müssen: „Unsere Telematik-Infrastruktur darf nicht länger von den Partikularinteressen weniger Unternehmen abhängig sein. Schon im Februar hätte man von Seiten der Gematik und dem Bundesgesundheitsministerium als Mehrheitseigner die Softwarelösung samt eines Finanzierungsmodells vorbereiten müssen.“
Pressemitteilung Köln
Keine Verschrottung teuer angeschaffter Konnektoren
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