„Karies entsteht durch ein Ungleichgewicht der Bakterienzusammensetzung im Mund. Vor allem durch eine zuckerreiche Ernährung nehmen schädliche Bakterien überhand und schädigen nach und nach die Zähne. Eine Karieserkrankung kann schon bei den Eltern anfangen. Wenn sie Karies haben, können sie Kariesbakterien auf ihr Kind übertragen, sobald es Zähne hat, zum Beispiel beim Ablutschen des Nuckis oder des Babylöffels. Das sollten Eltern also unterlassen. Und dann natürlich die eigenen Zähne regelmäßig sorgfältig pflegen mit Fluoridzahnpasta und Zahnseide.
Fluorid ist neben einer möglichst zuckerfreien Ernährung dann auch ein wesentlicher Baustein der Zahngesundheit bei Kindern, denn Fluorid härtet den Zahnschmelz und hilft somit, die Säuren der Kariesbakterien abzuwehren. Als natürliche Spurenelemente kommen Fluoride in der Nahrung und im Trinkwasser vor, aber die Menge reicht nicht, um den Körper ausreichend mit Fluoriden zu versorgen. Deshalb sind zusätzliche Fluoridgaben nötig.“
Im Mai 2021 wurden in einem vom Netzwerk Gesund ins Leben koordinierten Prozess die Empfehlungen zur Kariesprävention überarbeitet und die Handlungsempfehlungen zur Fluoridgabe neu formuliert (s. Grafik).
„Fragen zur Fluoridversorgung können Eltern mit ihrem Kinder- und Jugendarzt oder ihrer -ärztin besprechen oder auch mit ihrem Zahnarzt oder Zahnärztin. Sehr sinnvoll ist das zahnärztliche Vorsorgeprogramm für Kinder ab dem sechsten Lebensmonat, welches von vielen Zahnärzten angeboten wird und mit Durchbruch des ersten Milchzahns startet. Doch natürlich sollten Eltern ihr Kind jederzeit zahnärztlich untersuchen lassen, wenn mit den Zähnen etwas nicht in Ordnung ist oder es unter Zahnschmerzen leidet.
Auf jeden Fall gilt: Fluoridhaltige Zahnpasta und Fluorid-Tabletten sollten auf keinen Fall kombiniert verwendet werden. Sehr sinnvoll ist dagegen die Verwendung von fluoridhaltigem Speisesalz im Haushalt,“ so Charlotte Schulz.
Pressemitteilung Hamburg
Gesunde Zähne brauchen Fürsorge von Anfang an
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