Delegiertenversammlung bringt personelle Veränderungen im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V.

Der neue Bundesvorstand des BVKJ e.V.
Von links nach rechts: Dr. Ronny Jung, Dr. Johanna Harris, Dr. Katharina Rieth, Dr. Michael Hubmann, Dr. Anke Steuerer, Christiane Thiele, Angela Schütze-Buchholz, Dr. Marcus Heidemann, Jakob Maske, Dr. Reinhard Bartezky, Dr. Ralf Moebus und Dr. Stefan Trapp.

Am 18. und 19. November 2023 fand die jährliche Delegiertenversammlung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) in Frankfurt am Main statt.

Nach acht Jahren Amtszeit verabschiedete sich Dr. Thomas Fischbach als Präsident des BVKJ. „Es waren spannende Jahre, es waren tolle Jahre und es waren auch anstrengende Jahre. Ich habe viel gelernt und habe viele beeindruckende Menschen kennengelernt“, resümierte Fischbach in seiner Abschiedsrede. In den wohlverdienten Ruhestand werde er noch nicht gehen, sondern sich wieder mehr seiner Praxis und seinen kleinen und großen Patient*innen widmen. Auch der bisherige Vizepräsident Dr. Stefan Renz verabschiedete sich aus seinem Amt. Er bleibt dem Verband als Beauftragter für „Pädiater*innen für Kinder in Krisenregionen“ erhalten.

Das neue Präsidium, bestehend aus Präsident Dr. Michael Hubmann sowie den Vizepräsident*innen Angela Schütze-Buchholz und Dr. Stefan Trapp, wurde bereits im Vorjahr auf der Delegiertenversammlung 2022 gewählt. Die vierjährige Amtszeit beginnt am 01. Dezember 2023.

Dr. Tilman Kaethner verabschiedete sich als Bundesschatzmeister. Als Nachfolger wurde Dr. Reinhard Bartezky gewählt. Jakob Maske und Dr. Tanja Brunnert wurden als Bundespressesprecher*innen für die nächsten vier Jahre bestätigt. Des Weiteren wurden diverse Ausschüsse und Beauftragte turnusgemäß neu besetzt.

Auch im Bundesvorstand wurden Ämter neu vergeben. Dehtleff Banthien, Karin Geitmann und Dr. Klaus Rodens verabschiedeten sich aus dem Vorstand. In den neuen Bundesvorstand gewählt wurden Dr. Johanna Harris und Dr. Anke Steuerer (geteiltes Amt), Dr. Marcus Heidemann, Jakob Maske, Dr. Katharina Rieth, Christiane Thiele und Dr. Ronny Jung, der bereits zuvor Mitglied im Bundesvorstand war.

Willkommen geheißen wurde Tilo Radau als neuer Hauptgeschäftsführer des BVKJ. Er tritt seine Stelle zum 01. Januar 2024 an und kündigte auf der Delegiertenversammlung an, sich auf die neuen Herausforderungen im Verband zu freuen.

Als besondere Errungenschaft des Verbands für seine Mitglieder wurde die in diesem Jahr erreichte Entbudgetierung der Kinder- und Jugendmedizin hervorgehoben - ein Meilenstein für eine größere Versorgungssicherheit für Kinder und Jugendliche. Als erster ärztlichen Fachgruppe ist es damit den Kinder- und Jugendärzt*innen gelungen, einen großen Schritt hin zu einer deutlich auskömmlicheren finanziellen Basis ihrer Praxen zu machen.

Berufspolitisch wird sich der Verband weiter für eine bessere Förderung der Weiterbildung einsetzen und strebt hier die Gleichstellung der Pädiatrie mit der Allgemeinmedizin an. Für die dauerhafte Sicherung der ambulanten pädiatrischen Versorgung sieht der BVKJ unter anderem die Notwendigkeit einer Reform des EBM hin zu einer besseren Förderung der sprechenden Medizin, Strukturpauschalen und der aufwandsgerechten Vergütung individueller Leistungen. Der Beratungsaufwand der Patient*innen nimmt zu und die sozialpädiatrische Beratung wird immer zeitintensiver. Durch die Medikamentenverknappung kommt es zu vermehrten Rückfragen der Apotheken. Das alles bedeutet einen erheblichen Mehraufwand, der entsprechend vergütet werden muss. Der Abschluss der Honorarverhandlungen zwischen KBV und GKV-SV hatte ein Abschlussergebnis von + 3,8 Prozent. Das liegt weit unter der Inflationsrate und bedeutet erneut einen realen finanziellen Verlust für die Arztpraxen. Damit setzen sich die hochproblematischen Entwicklungen der vergangenen Jahre fort.

Zukunftsthemen des Verbands sollen die Verbundweiterbildung (Umsetzung der Muster-Weiterbildungsordnung 2018) und die Ausbildung von Studierenden in akademischen Lehrpraxen (Novellierung der ÄApprO) sein. Der Verband möchte sich zukünftig verstärkt in der Versorgungsforschung und der Weiterentwicklung der ambulanten pädiatrischen Versorgungsstrukturen engagieren. Aus diesem Grund wurde auf der Delegiertenversammlung für die Schaffung einer Koordinierungsstelle Forschung & berufliche Bildung gestimmt, die in der Geschäftsstelle angesiedelt sein soll.