Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) **Dr. med. Thomas Fischbach** kritisierte heute in Berlin die Sparvorschläge der GKV mit deutlichen Worten:
„Wir sollen nun für die Misswirtschaft der GKVen büßen, Nullrunden akzeptieren und die Abschaffung der Neupatientenpauschale. Und dies bei einer galoppierenden Inflation und den beträchtlichen Lohnsteigerungen der letzten Jahre für unsere MFA – die diese selbstverständlich auch verdienen. Denn unsere Kinder- und Jugendarztpraxen – MFA und Ärztinnen und Ärzte gemeinsam – leisten 80 bis 85 Prozent der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Dank unserer Arbeit müssen nur wenige junge Patienten in Kliniken aufgenommen werden und dies auch immer nur sehr kurz. Sollten die GKV-Sparideen tatsächlich umgesetzt werden, werden viele unserer niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen früher als geplant ihre Praxen dicht machen. Und junge Kolleginnen und Kollegen, die sich unter diesen Bedingungen niederlassen wollen, werden sich nicht mehr finden lassen. Sie sind heute schon Mangelware. Kranke Kinder und Jugendliche werden also demnächst in Kliniken versorgt werden müssen. Dort herrscht aber auch heute schon eine dramatische Personalnot, Stationen werden geschlossen, selbst Kinderkrebsstationen weisen Patienten ab. Die Sparvorschläge der GKV werden, falls sie in der vorliegenden Form umgesetzt werden, für den Zusammenbruch der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen sorgen. Wir fordern daher mit allem Nachdruck: Finger weg von der ambulanten Kinder- und Jugendmedizin! Kinder und Jugendliche haben laut UNO-Kinderrechte-Charta das Recht auf bestmögliche medizinische Versorgung. Daran darf nicht gerüttelt werden.“
Pressemitteilung Berlin/Köln
BVKJ kritisiert die Sparpläne des GKV-Spitzenverbandes: „Sparvorschläge der Kassen werden die medizinische Versorgung der Kinder und Jugendlichen von Grund auf zunichtemachen!“
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ)
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