Angesichts der zu erwartenden sommerlichen Temperaturen am Wochenende sollten sich Eltern vermehrt Gedanken über den Sonnenschutz ihrer Kinder machen. Kinderhaut ist viel dünner als Erwachsenenhaut und hat den UV-Strahlen wenig entgegenzusetzen. Das Risiko für spätere Lichtschäden und im schlimmsten Fall Hautkrebs steigt mit jedem Sonnenbrand in der Kindheit.
„Erfahrungsgemäß sehe ich die meisten Fälle von Sonnenbrand im Frühjahr, da Eltern oftmals die Intensität der Frühjahrssonne unterschätzen“, erklärt Dr. Benedikt Brixius, Pressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) für den Landesverband Saarland. „Kinderwagen ohne Schirm, Spielen in der prallen Sonne ohne Sonnenhut und T-Shirt und nach dem Schwimmen das Eincremen vergessen – schon rötet sich die Haut. Das passiert schnell, denn die Haut von Kindern ist empfindlich und dünn. Der UV-Eigenschutz durch schützende Pigmente muss sich in den ersten Lebensjahren erst noch entwickeln. Damit sind Kinder besonders von der schädlichen UVB-Strahlung betroffen. Diese nimmt durch den Klimawandel zu. In München werden zum Beispiel heute UVB-Werte gemessen, wie man sie früher nur auf Sizilien kannte.“
Was tun, damit sich Kinder auch bei Sonne im Freien aufhalten können?
- Kleidung bietet den wirksamsten Schutz gegen UV-Strahlung. Am besten ist spezielle Kleidung mit speziellen UV-absorbierenden Fasern (UV-Standard 801). Auch den Kopf nicht vergessen: Eine Mütze oder einen Hut – am besten mit Nackenschutz – und eine Sonnenbrille schützen vor der Sonne.
- Mittagssonne meiden: Die Zeit zwischen 11 und 15 Uhr ist besonders kritisch.
- Eltern sollten außerdem darauf achten, dass ihre Kinder im Schatten spielen.
- Kinder unter zwei Jahren überhaupt nicht der direkten Sonne aussetzen.
- Die Haut allmählich an UV-Strahlung gewöhnen, also den Aufenthalt in der Sonne nur in kleinen Portionen steigern.
- Auch im Wasser wirkt die Sonne: Kinder nicht stundenlang im schattenlosen Wasser planschen lassen.
- Sonnencreme mit hohen Lichtschutzfaktoren (LSF) nutzen – mindestens LSF 30! Die Kinder dabei bereits zu Hause mit dem Schutzmittel eincremen und dies über den Tag mehrmals wiederholen. Das Nachcremen verlängert dabei nicht die Schutzwirkung, es erhält sie lediglich.
- Besonders wichtig beim Eincremen sind die „Sonnenterrassen“: Nase, Ohren, Stirn, Schultern, Dekolletee und auch die Fußrücken.
- Viele Kinder lassen sich nicht gerne eincremen. Am besten geht es so: Das Kind mit dem Rücken vor sich hinstellen und dann eincremen.
- UV-Bestrahlung für einen braunen Teint – also Sonnenbaden – vermeiden.
- Sonnenschutzprodukte sollten vor UVA- und UVB-Strahlung schützen. Diese sollten keine Bestandteile wie Octocrylene (hormonelle Wirkung möglich), keine Farb- oder Konservierungsstoffe, kein Parfüm und keine Weichmacher enthalten.
- Nach dem Aufenthalt im (sonnigen) Freien duschen und die Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion (nicht Salbe oder Creme) einreiben.
Diese Tipps gelten nicht nur für den Urlaub am Meer oder in den Bergen, sondern auch zu Hause im Garten und auf dem Spielplatz.
Kontakt:
Dr. Benedikt Brixius
Pressesprecher BVKJ-Landesverband Saarland
www.bvkj.de/landesverbaende/saarland/vorstand
Pressemitteilung Köln
Achtung, Sonne! Kinder- und Jugendärzt*innen geben Tipps zum wirksamen Sonnenschutz für Kinder
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ)
Mielenforster Str. 2
51069 Köln
Telefon: 0221 – 68 909 0
E-Mail: info@bvkj.de
Präsident: Dr. med. Michael Hubmann
Bundespressesprecher: Jakob Maske
Bundespressesprecherin: Dr. med. Tanja Brunnert